Meine 2. Arbeitsstelle war nur von kurzer Dauer. Über eine Leasingfirma war ich im Chemielabor eines Pharmaunternehmens im Chemiepark tätig, aber schon nach 3 Monaten haben sie mich gekündigt. Sie haben mir nur gesagt, dass es anscheinend nicht an mir liegt. Aus meiner Beobachtung gab es zu wenig Arbeit für dieses Labor, wo ich angestellt war.
Meine drei männlichen Arbeitskollegen in der Abteilung Forschung und Entwicklung hatten zum Beispiel Zeit sich einen Film anzusehen oder der Abteilungsleiter hat am FR ab 12 Uhr nicht mehr beim Telefon abgehoben. Der Lehrling, der dort ausgebildet werden sollte, hat in der Früh mal ein Nickerchen gemacht und ich habe ihm dann alles gezeigt, was ich wusste.
Die Leasingfirma überredete mich dann zu einer einvernehmlichen Kündigung. Nichts wissend, dass sie so die Kündigungszeit nicht einhalten mussten.
Über eine andere Leasingfirma kam ich wieder zu einem Mikrobiologielabor in einer Pharmafirma. Da habe ich in den dreieinhalb Jahren einiges miterlebt.
Die Arbeit in der Nährboden- bzw. Waschküche im mikrobiologischen Labor machte ich gern, aber sie erfüllte mich nicht. Nach etwa drei Monaten Arbeitslosigkeit war ich sehr froh wieder einen Job gefunden zu haben und von allen Vorstellungsgesprächen und Bewerbungen, die ich geschrieben hatte, war mir der Job am liebsten und ich war sehr glücklich dort arbeiten zu dürfen. Meine ArbeitskollegInnen sind sehr nett und ich fühle mich wohl. Nur wurde mir versprochen, dass ich nach 3 Monaten Nährbodenküche, also hauptsächlich Geschirrspüler umräumen, ins Labor komme und auch sonst überall eingeschult werde. Da dann aber meine direkte Arbeitskollegin schwanger war, muss ich sie in der Karenz vertreten und meine Chancen ins Labor zu kommen und auch mal was anderes zu machen waren nicht sehr gut.
Irgendwann kam ich ins Labor und nach 3 ½ Jahren habe ich mich aus folgenden Gründen für die Kündigung entschieden:
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Nach über drei Jahre Leasing hatte ich keine Aussicht übernommen zu werden, weil ich in einem gebärfreudigen Alter war und der Gruppenleiter das schon zugegeben hat, dass das ein Grund ist, dass ich nicht übernommen werden
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Weil ich eine neue Herausforderung brauchte... einen NEUSTART
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Ich hatte zu viel aus meinem Privatleben erzählt, schon zu oft geweint und war somit als schwach und psychisch labil abgestempelt
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Manche Arbeitskollegen hatten keinen Respekt (vor allem neue Mitarbeiter, die ich eingeschult habe)
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Ich hatte den Ingenieur beantragt und etwas besseres verdient
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Ich wollte mir nicht mehr alles gefallen lassen
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Ich fühlte mich zu sehr für andere / für die Arbeit verantwortlich
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Es hatte sich nach 3 Jahren Arbeit im Labor / in dieser Firma meine Gesundheit verschlechtert. Ich war öfters krank (Blasenentzündungen, Kehlkopfentzündung, Nasennebenhöhlenentzündungen)
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Ich hatte viele Albträume von der Arbeit
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Die Arbeitsaufteilung / Personaleinteilung war teilweise ungerecht
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Die Arbeiten hatte sich erschwert und vermehrt
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Ich brauchte eine Auszeit, um mich wieder aufzubauen
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Der Gruppenleiter hatte meine Bitten nicht umgesetzt (Personaleinteilung)
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Die Arbeitsbedingungen (Chemiegerüche, Lärm, Ethanol, Aceton, Arbeiten unter LF) waren eine gesundheitliche und psychische Belastungen
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Es war außerdem schwierig und mühsam mit Egoisten in einem Team zu arbeiten
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Es ist auch schwierig bis unmöglich, während der Arbeit, sich auf einen neuen Job zu konzentrieren und Bewerbungen zu schreiben
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