Der Start in die Arbeitswelt war, nachdem ich ambulante Therapien gemacht habe und Antidepressiva bekommen hatte, trotzdem beschwerlich. Meine Erfahrungen mit Therapeuten und Psychiatern beschreibe ich in einem eigenen Beitrag.
Alles begann mit einem Vorstellungsgespräch, bei dem ich kurz vorher geweint habe, weil ich die Firma nicht gleich gefunden habe. Ich bekam den Job trotzdem, wahrscheinlich weil ich billiges und motiviertes Frischfleisch aus der Schule war. In dieser Firma war ich meistens die erste, die kam und die letzte die ging. Nach der Wirtschaftskrise war ich einfach nur froh einen Job bekommen zu haben. Einige Monate nach der Schule war ich topmotiviert bis es einen Lebensmittelskandal gegeben hat und geplant war, dass unser Labor geschlossen wird. In der Lebensmittelbranche gehen die Produkte aufgrund der Haltbarkeit schon in den Handel bevor alles überprüft wurde. In diesem Fall wurde der Listerienbefall erst von der AGES aufgedeckt und der Rückruf zu lange rausgezögert, so dass Menschen im Rollstuhl landeten, ihre ungeborenen Babys verloren und auch immunschwache oder ältere starben. Später habe ich erfahren, dass Führungskräfte deshalb verurteilt wurden, wegen Vertuschung.
Damals kam der Geschäftsführer aus der Steiermark zu uns nach Oberösterreich und teilte uns mit, dass das Labor geschlossen wird und wir mithelfen sollen, bei ihnen, also direkt bei der Produktion, ein Labor aufzubauen. Widerwillig machten wir da mit und fuhren immer zu zweit von Montag bis Donnerstag in die Steiermark, um einer billigen Arbeitskraft dort alles, was wir wussten zu zeigen. Irgendwann hieß es, ohne Absprache mit uns, wir sollen von Montag bis Freitag alleine dort hinfahren, aber dagegen habe ich mich gewehrt und bin mit der Abteilungsleiterin zusammenkracht, bis ich zusammenbrach. Ich konnte nicht mehr, die Stimmung in unserem Labor war vorher schon ziemlich gedrückt, wir hatten trotz allem wieder viel zu tun und ich glaube, jede meiner Kolleginnen hatte schon geweint. Es wurden uns zum Beispiel einvernehmliche Lösungen wegen bevorstehender Kündigungen versprochen und wie es so weit war, dass sich jemand was anderes gefunden hat, hieß es, das haben sie nie gesagt. So kam es zum 1. Wechsel...
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